Samstag, 17. Januar 2009

Das seltsame Leben des Frédéric Bourdin


Frédéric Bourdin, Photograph by François-Marie Banier


Durch einen Artikel von David Grann im Schweizer Onlinemagazin Das Magazin - der Artikel erschien bereits am 11.08.2008 unter dem Titel "The Chameleon--The many lives of Frédéric Bourdin" im New Yorker - bin ich auf die seltsame Geschichte von Frédéric Pierre Bourdin gestoßen, einem französischen Hochstapler, dem es, obwohl er gegen Ende tatsächlich mittlerweile Anfang Dreißig war und schütteres Haar hatte, erfolgreich gelang, in die Identitäten von Kindern und Jugendlichen zu schlüpfen, zuletzt, in 2005, in die Rolle eines 15 jährigen. Die Presse gab ihm den Spitznamen "das Chameleon". Bourdins Motive waren offenbar weder finanzieller noch sexueller, letzteres zumindest nicht in vordergründiger Art und Weise oder gar in pädophiler Form, sondern emotionaler Art. Er suche lediglich, so erklärte er oft, nach einer Familie und Liebe. Psychologen stuften ihn als normal ein, juristisch war sein Fall schwer zu fassen, verurteilt wurde er letzten Endes wegen Verwendung eines gefälschten Ausweises zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten, der Vollzug wurde gegen Bewährung ausgesetzt.

Überraschenderweise hat Bourdin 2007 geheiratet und ist gerade Vater einer Tochter geworden. Hoffentlich spielt er jetzt sich selbst.