Mittwoch, 30. September 2009
Nerd
fixed from David Holfelder on Vimeo.
Nette Filmarbeit über den Fixietrend, der, weil er mittlerweile auch massiv in der Industrie vermarktet wird, bald toter als tot sein dürfte. Das wäre gut, denn dann kann man bei eBay wieder bezahlbare Bahnrahmen finden. Zum Thema "Verkehrssicherheit" dürfen sich jeweils ein Fixienerd und ein Polizistennerd ausgiebig äußern, wobei ich mich in dem Streit, ob gegen die Fahrtrichtung bewegte Pedale "Bremsen" im Sinne der StVZO sein können, der Auffassung des Polizistennerds anschließe. Ich habe nämlich wenig Lust, vor mir her skiddenden Modespasten auszuweichen, die zuviel Lucas Brunelle- und Mash-Videos gesehen haben und glauben, auch so vorausschauend fahren zu können, dass sie sogar das denkbar dümmste (es geht immer noch dümmer) Verhalten von Fußgängern und Autofahren vorhersehen können.
Rein rechtlich dürfte das wohl auch die richtige Auffassung sein, auch wenn irgendein Amtsrichter in unserer Republik hierzu offenbar eine Mindermeinung vertreten will, weil Pedalen, die dazu bestimmt sind, den Tritt des Fahrers in Bewegung umzusetzen, also das Fahrrad zu bewegen, die erforderliche Zweckbestimmung als Bremseinrichtung fehlt. Und das es dem Gesetzgeber auf diese Zweckbestimmung ankam, ergibt sich (ohne in einen Kommentar zu schauen) bereits aus dem Gesetz. § 65 Absatz 2 StVZO stellt auf eine "Einrichtung, welche die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu vermindern und das Fahrzeug festzustellen vermag" ab. Das spricht erst einmal für beide Auffasssungen, richtig. In Absatz 3 der Vorschrift sind allerdings beispielhaft Hilfseinrichtungen (Hemmschuhe, Ketten, etc) aufgeführt, die, auch wenn sie nicht zum Bremsen bestimmt sind, im Notfall Bremsen ersetzen dürfen. Daraus ergibt sich, dass für den Gesetzgeber offenbar nur das Bremse ist, wo auch Bremse drauf steht (bildlich gesprochen). Denn wenn alles, was irgendwie bremst, Bremse im Sinne der Vorschrift wäre, dann wäre Absatz 3 völlig überflüssig.
Ich verstehe ohnehin die ganze Diskussion nicht, denn bei einem Auto käme auch niemand auf die Idee, das Einlegen des Rückwärtsganges bei voller Fahrt als Bremse zu betrachten.
Dienstag, 29. September 2009
Ten and Tracer | Tstotsitaal (2009)
Die Musik auf Tstotsitaal von Ten and Tracer (aka Jonathan Canupp) besteht aus sich überlagernden Drone- und Ambientlandschaften, die aus analogen und dekonstruierten -- zum Teil mit selbstgebastelten Reaktorpatches, falls das jemanden interessiert -- Klangtexturen gebildet und mehr oder weniger live eingespielt wurden (wenn man dem Labelklappentext Glauben schenken darf). Ruhige und warme Klänge, die zur Kopfreise einladen. Schön!
Ältere Sachen von Ten and Tracer können kostenlos von deren Myspace-Site heruntergeladen werden.
Tsotsitaal (Album)
Ten and Tracer (Myspace)
Ten and Tracer (Website)
Schön wäre auch, wenn sich die etablierte Musikindustrie an den kreativen Vertriebsmodellen kleinerer Labels wie CARE ein Beispiel nehmen würde. Eine einfache Version des Albums kann beispielsweise unter einer CC-Lizenz kostenlos heruntergeladen werden und -- leider und angesichts der Allgegenwärtigkeit des Internets wiederum mit einer sehr dummen US-only-Regionalbeschränkung -- kostenlos verteilt werden. Wer trotzdem etwas zahlen möchte, kann dies über PayPal tun:
"Many thanks to everyone for listening. If you paid for this release, thank you. If you did not, please consider doing so if you enjoy the music. We offer this release digitally at a customer determined price (everything helps!) and in three different physical formats with accompanying book."
Japanische Toiletten könnten auch morgens das Brot backen
Bild geklaut bei The Selby
Wo wir gerade bei Nintendo waren: japanische Toiletten finde ich auch toll. Was die alles können. Dagegen ist unsere hier eher auf Plumpsklo-Niveau.
One For My Baby
Aus: Denkitribe's Nintendo Sings
KORG hat mit dem DS-10 einen virtuellen MS-10 Synthesizer für den Nintendo DS rausgebracht, der irgendwas um 19 USD kosten soll. Das macht mich leicht wehmütig, denn einer der allerersten Synthies, die ich 1984 in Gebrauch hatte, war ein KORG MS-10, mit dessen Filtersektion mein Kumpel Kriz und ich Sounds aus einem alten Z80A-Rechner verbogen. Improvisierte digitale Klangsynthese, quasi. Vielleicht kaufe ich mir so ein Nintendo-Dings, um auf langen Bahnfahrten Sounds zusammenzuschrauben. Wäre lustig.
Montag, 28. September 2009
Proud Flesh
Sally Mann, Hephaestus (2008)
Derzeitige Ausstellung
Mittwoch, 23. September 2009
Caroline speicht Räder ein
"Caroline" von Ray Tracing
Caroline, oh look at me
I'm down on my knee.
Will you please, please marry me!
Ricardo Villalobos
Und bevor ihr jetzt die Nase rümpft: irgendjemand mit zuviel Zeit hat, worauf Ronnie vom Kraftfuttermischwerk hinweist, die Berlindoku auf Ricardo hin zusammengeschnitten und hier veröffentlicht.
Dienstag, 22. September 2009
Have a Cigar
Come in here, dear boy, have a cigar.
You're gonna go far,
fly high,
You're never gonna die,
You're gonna make it if you try;
They're gonna love you.
Last Dayz
Letzte Sonnentage 2009. Man beachte bitte Paula, the enlightened dog, rechts im Licht der Erleuchtung.
Sündenfall
This Car Up
Wenn überhaupt jemand außerhalb von Boston die This Car Up kennt, dann am ehesten wohl durch dieses kleine Geekhouse-Video hier, über einen Fahrradrahmenbauer, bei dem ihr Song "Tarzan vs. Graham Chapman" den Soundtrack macht.
Nette Alternativ/Collegerock/Indiepop-Songs mit schrägen Keyboardsounds (Moog, Casiotone). Anhören!
Bandweb
LastFM
Myspace
Montag, 21. September 2009
Glass America - Redivivus (2009)
Wow. Für einen Erstling richtig richtig gut! Leider sehen die vier Bostoner scheiße aus, was heutzutage ja ein echter Karrierekiller ist.
Die Musik der vier Jungs bewegt sich irgendwo zwischen Post Rock und Ambient. Viel Gitarre, perkussive Sounds von Glockenspiel und Piano, echtes Schlagzeug und ein Gesang, der von der Art zu intonieren positiv an einen frühen Thom Yorke (Radiohead) erinnert. Dabei verkommt die Musik nie zu diesem Standard-Post-Rock-Gewaber ohne jede Songstruktur, das man mittlerweile ziemlich häufig zu hören bekommt. Mir gefällt es jedenfalls so gut, dass es Redivivus, ihr 2009 erschienener Erstling, auf meinen Blackberry geschafft hat.
Anspieltipp: A Voice from Behind (MP3)
Samstag, 19. September 2009
LEGO Filmmonster
Stummel II
Mittwoch, 16. September 2009
Ottmar Liebert | Rahim AlHaj - Under The Rose (Iraq Aid Album)
Ottmar Liebert, der Kerl, wegen dem ich mir damals eine kleine Spanierin (Gitarre) besorgt habe, Sänger und Oud-Spieler Rahim AlHaj, Bassist Jon Gagan und Drummer/Percussionist Barrett Martin haben hier ein wunderschönes Album eingespielt, um, hoffentlich, für den Direct Aid Fund Iraq ordentlich Geld einzusammeln.
Das Album kann über den Soundcloudplayer gehört werden, die einzelnen Stücke auch als 320kbps mp3 files heruntergeladen werden.
Mehr Infos zum Album: hier.
Cover Art (PDF): hier.
Dienstag, 15. September 2009
Stummel
Ob man von der Lenkerlänge auf die Penisgröße schließen kann? Weniger Lenker geht jedenfalls nicht mehr, es sei denn, man verzichtet auf Griffe und steckt die Finger direkt durch den Vorbau. Den Lenker maßvoll ablängen ist ja sinnvoll, im Stadtverkehr, denn mit so einem handelsüblichen 58-70 cm Prügel quer zur Fahrtrichtung würde ich auch nicht mehr zwischen stehenden Autos durchfahren wollen. Aber müssen diese Kiddie-Hipster alles übertreiben?
Montag, 14. September 2009
Bitte nicht noch einmal
Es gab ja in den ganz frühen Neunzigern ein paar Dinge, modetechnisch, die man echt nicht wiederholen muss. Und solche Jacken gehören definitiv dazu. Fehlen nur noch Bikerstiefel.
Danny MacAskill - Inspired Bikes
Danny MacAskill again. Einer meiner Lieblingstrialer, im Moment. Neben Chris Akrigg. Auch wenn ich eigentlich nicht so auf diese Kinderfahrräder stehe...
Musik: Band Of Horses - The Funeral (Everything All The Time, 2006)
Chris Akrigg: One Gear No Idea
One gear No idea from chris akrigg on Vimeo.
Chris Akrigg testet mal aus, was ein Rad mit Laufrädern für Erwachsene und starrem Antrieb so alles kann. Von Anfang bis Ende. Sehr geil! Genius.
Musik: Spencer Davies Group/Steve Winwood - Gimme Some Lovin' (1967)
Don't Shoot The Messenger
Interessante Fotodoku über die Fahrradkuriercommunity in London von Anna Lisa Brambilla. Das Fotobuch Don't Shoot The Messenger ist online ansehbar (siehe oben oder hier), mehr Bilder und Infos gibt es auf Lisas Website.
Sonntag, 13. September 2009
Street Trial mit Danny MacAskill
Danny MacAskill in einem Werbespot für eine schottische Online-Stellenbörse. Entspanntes Street Trialing auf hohem Niveau mit einigen Sachen, die ich vorher definitiv noch nie gesehen habe.
Die Musik im Spot ist Barriers von Aereogramme, eine meiner Lieblingsbands, die sich leider im letzten Jahr aufgelöst haben.
Prügelpolizisten
Das ist keine Aufnahme aus China oder einer anderen demokratischen Diktatur, sondern aus Deutschland, von der gestrigen Freiheit Statt Angst 2009-Demonstration in Berlin.
Man achte auf den Polizisten links im Bild, den mit der blonden Skinheadfrisur, der ab 0:35 anfängt, dem Mann im blauen Hemd in bester Preisboxermanier mehrfach mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Ein Kollege von ihm unterstützt ihn dann. Was, bitte, soll das sein? Unmittelbarer Zwang? Notwendiges Mittel zur Festnahme?
Und laut der Kommentarthreads dazu auf anderen Seiten sollen die prügelnden Polizisten Mitglieder der 22. Einsatzhunderschaft sein, die dafür bekannt zu sein scheint, gerne und häufig zuzulangen. Hintergrund soll sein, dass der Radfahrer im blauen Hemd Anzeige gegen einen anderen Polizisten erstatten wollte. Das scheint in Deutschland offenbar auszureichen, um danach im Krankenhaus wieder aufzuwachen. Ja wo leben wir denn hier?
Glücklicherweise filmen mittlerweile nicht nur Polizisten Demonstranten, sondern auch Demonstranten Polizisten.
Und auch wenn es das Video -- das im Original eine hochauflösende HD-Aufnahme sein soll -- sicherlich nicht ungeschnitten in die zur Meinungsvielfalt und -bildung beitragenden öffentlichrechtlichen Medien schaffen wird, dürfte es interessant werden, ob das Ganze ein juristisches Nachspiel haben wird. Der Chaos Computer Club will jedenfalls ein Exempel statuieren und bittet Zeugen, sich unter mail (at) ccc.de zu melden!
Mehr dazu hier oder hier.
Nachtrag: separierte Bilder der beiden prügelnden Polizisten gibt es hier.
Nachtrag#2: Die Berliner Kollegen von der Kanzlei Richter haben soeben gegen den Prügelpolizisten Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt und gegen die umstehenden Polizisten wegen Beihilfe hierzu erstattet. Den Wortlaut der Strafanzeige findet man hier. Kann man nur hoffen, dass das Ermittlungsverfahren nicht auf dem kleinem Dienstweg ergebnislos eingestellt wird.
Nachtrag #3: Das Thema ist gestern sogar durch die etablierten Medien gegangen, ein Ermittlungsverfahren und Aufsichtsverfahren ist überdies noch von Amts wegen eingeleitet worden, GoogleNews listet Montagmorgen rund 150 Einträge dazu. Zunächst war in der Stellungnahme der Berliner Polizei der Demonstrant selber schuld, dann knickte man durch den unerwarteten Öffentlichkeitsdruck ein. Jetzt sind alle empört, der Prügelpolizist wird wahrscheinlich der Öffentlichkeit geopfert, ob sich prinzipiell etwas ändert ist fraglich.
Ein sinnvoller Ansatz wären sicherlich regelmäßige(re) psychologische Untersuchungen von Polizeibeamten, die in Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei ihren Dienst verrichten, einschließlich ihrer Vorgesetzten und Ausbilder und sorgfältigere Auswahl. Man hat, wenn man sich Augenzeugenberichte von Demonstrationen und Ausschreitungen bei Sportveranstaltungen durchliest, und davon gibt es im Internet einige, die authentisch wirken, häufig das ungute Gefühl, dass sich die Polizei vom Freund und Helfer zur Prügelbrigade gewandelt hat. Und das ist nicht nur schade, weil die ganz überwiegende Mehrheit der Polizisten einen extrem belastenden und gefährlichen Job wirklich super handhabt, für kaum mehr Geld, als einem cleveren Sozialhilfeempfänger insgesamt zu Verfügung gestellt wird. Es ist vielmehr gefährlich, denn es führt irgendwann dazu, dass einfache Bürger aus Angst vor Übergriffen und Verhaftungen die Straßenseite wechseln, wenn sie Uniformierte sehen, und das hatten wir hier in Deutschland schon und wollen es ganz sicher nicht wieder haben.
Nachtrag #4 (17.09.09): Der Mann im blauen Hemd, dem der Prügelpolizist mehrmals ins Gesicht boxt, soll auf vergangenen Demonstrationen provozierend aufgetreten sein. Dies sollen Videos belegen (Link zu den Videos und weitere Informationen zu den jeweiligen Demos hier). Ich kann zum einen den Mann im blauen Hemd nicht zwingend in den Videos wiedererkennen und halte es für kaum möglich, dass ihn auch einer der Prügelpolizisten von der FSA 2009-Demo in dem Durcheinander wiedererkannt hat. Doch selbst wenn man unterstellen würde, dass er gezielt auf Demonstrationen "provozieren" würde, wobei unklar ist, worin hier die Provokation zu sehen sein soll, UND auf der FSA-Demo wiedererkannt worden sein sollte, würde dies das Verhalten des Prügelpolizisten weder rechtfertigen noch entschuldigen.
Samstag, 12. September 2009
Kultur Run: Heute!!! Morgen!!!
Kultur Run: 24 Stunden lang laufen und feiern, um mit den Einnahmen das Projekt Schachtzeichen zu unterstützen, das den Strukturwandel im Ruhrgebiet durch kilometerweit sichtbare Ballons, die über ehemaligen Schachtzechen stehen, sichtbar machen will. Mehr dazu hier. Viele Kulturhauptstadt 2010-Ideen sind, finden wir, Rohrkrepierer. Aber diese Idee finden wir richtig gut und möchten mithelfen.
Wo: Essener Straße 259 in Oberhausen
Von: Samstag, 12. September 15:00 Uhr
Bis: Sonntag, 13. September 15:00 Uhr
Und: Die Sonne lacht!
Freitag, 11. September 2009
Donnerstag, 10. September 2009
Mittwoch, 9. September 2009
Citycycling #51
Citycycling Ausgabe 51 ist online, gibt es kostenlos (donations always welcome) als html- oder pdf-Ausgabe mitsamt den Backissues hier.
Peter Broderick und Nils Frahm im Steinbruch, Duisburg (2009)
Nils Frahm solo (mit altehrwürdigem Yamaha CP70 Stagepiano).
Samstag, 5. September 2009
Freitag, 4. September 2009
Donnerstag, 3. September 2009
Mittwoch, 2. September 2009
I'm a simple man, I do the best I can, I got a simple, simple plan, I hope you understand (Klaus Nomi, 1981)
Dienstag, 1. September 2009
Helios | Goldmund - Unreleased Tracks
Der Bloggerkollege von Victory Rose, der auf seiner Seite bereits seit langem exzellent remasterte Livemitschnitte sowie rares und unveröffentlichtes Material von Sigur Rós veröffentlicht, hat unveröffentlichtes Material von Keith Kenniff in die Hände bekommen, das dieser zum Download freigegeben hat.
Keith Kenniff, der unter eigenem Namen und unter den Pseudonymen Goldmund und Helios wunderschöne Musik macht, die sich je nach Pseudonym bzw. Persönlichkeit zwischen Folk, Ambient und minimalistischer Klaviermusik im Stile Eric Saties bewegt, gehört seit langem zu meinen (noch lebenden) Lieblingsmusikern.
Download (Victory Rose)
Keith Kenniff (Myspace)
SPD
Oberhausen. Perle des Ruhrgebiets. Seit 1956 und leider für mindestens weitere sechs Jahre SPD-regiert. Sozial. Engagiert. Umweltbewußt.