Dienstag, 10. November 2009

Ständerlose




DAS wäre doch einmal eine Lösung, die man in den Ruhrgebietsstädten einführen könnte. Schließlich gibt es hier mehr als genug überflüssige Straßenschilder. Die dazu noch häufig auf Radwegen stehen.

Wenn man sich schon nicht dazu durchringen kann, öffentliche Gebäude für Fahrräder freizugeben oder den Focus der Parkraumbewirtschaftung zu verändern, obwohl sonst immer von "Bio", "Ökologisch" und "Nachhaltigkeit" gefaselt wird, wäre das jedenfalls mal ein Schritt nach vorn in ständerlosen Zeiten. Zumal immer mehr Menschen hier Fahrräder als Alltagsfahrzeug nutzen. Aber wahrscheinlich denkt man eher darüber nach, analog zur Kfz-Steuer eine kommunale (nicht zweckgebundene) Fahrradsteuer einzuführen. Die dann voll in unser kaputtes Sozialsystem einfließt. Ich bin ja ungerne Prophet, aber so etwas kommt. Ganz sicher. Passt mal auf. Spätestens in fünf Jahren.

Aber zurück zum Thema. Ich weiß nicht, was die Dinger von Cyclehoop kosten sollen, aber sie werden vermutlich in der Masse billiger sein als diese Ständer, an die man nur das Vorderrad anketten kann. Was übrigens unter Diebstahlspräventionsgesichtspunkten nur dann Sinn macht, wenn es sich um ein schnellspannerfreies Vorderrad handelt, dessen Schrauben vom Rost festgebacken sind. Und wenn die Stadt nicht mitzieht, sondern auf die Fahrradsteuer wartet, könnte doch jeder ständerlose Einzelhändler (schönes Wortspiel, nicht wahr?) einen Cyclehoop kaufen und an den nächsten Straßenschilderpfosten vor seiner Ladentüre schrauben. Das ist jedenfalls sinnvoller, als Kunden (bzw. danach ehemalige Kunden) anzupöbeln, die ihr Rad mangels Radständer an das Schaufenster lehnen. Aber manchen ist eben nicht zu helfen. Ruhet in Frieden. Amen.